Radfahrer honorieren Radweg-Engagement in Auerbach
Studie des ADFC zeigt wachsende Zufriedenheit mit Radweg-Fortschritten in Auerbach
Eine positive Zwischenbilanz zur Situation des Radverkehrs ziehen die Radfahrer in Auerbach/Vogtland. Zum dritten Mal in Folge verbesserte sich die Bewertung der Stadt im Fahrradklima-Test des Fahrradclub ADFC, der heute der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Eine knappe Mehrheit von 52% der Befragten fühlt sich auf Auerbachs Straßen sicher mit dem Rad. Sachsenweit sind es nur halb so viele (26%).
Der ADFC legte beim Fahrradklima-Test diesmal mit einer Sonderbefragung ein besonderes Augenmerk auf das Miteinander im Straßenverkehr. Demnach ist wie in vielen sächsischen Städten auch in Auerbach noch Luft nach oben beim Verkehrsklima. 48% der Befragten berichten von einer aggressiven Grundstimmung im Straßenverkehr, 63% geben an, dass Autos sie oft zu eng überholen. Während immerhin 49% immer wieder Konflikte mit Autofahrern erleben, spielen Konflikte unter Radfahrern für die meisten Befragten in Auerbach keine große Rolle: Sieben von zehn Befragten sagen, dass es selten zu Konfliktsituationen zwischen Radfahrern kommt.
Platz 1 in Sachsen erhält Auerbach bei der Frage nach dem Engagement der Stadt zur Fahrrad-Förderung: 78% geben an, dass in letzter Zeit viel für den Radverkehr getan wurde.
Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, lobt die Arbeit der Stadtverwaltung in Auerbach: „Engagement für sichere Radwege zahlt sich aus und Auerbach ist der Beweis dafür, dass gute Radverkehrsbedingungen nicht nur im Flachland erreicht werden können.“ Die Stadt hat in den letzten Jahren mehrere Millionen für Radwege und eine Fahrradbrücke investiert und dabei auch Fördermittel von Land und Bund eingeworben.
„Die Bemühungen der Auerbacher Stadtverwaltung in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass die Bewertung im Fahrradklima-Test des ADFC in den letzten Jahren immer besser geworden ist und die Menschen sich auf dem Rad immer sicherer fühlen.“ freut sich Krause. Der ADFC-Geschäftsführer ermuntert die Stadt, diesen Weg weiter zu gehen. „Wer möchte, dass die Leute gesund und zufrieden sind, ist gut beraten, konsequent den Weg zur fahrradfreundlichen Stadt zu gehen. Auerbach kann stolz auf das bereits Erreichte sein, aber es bleibt natürlich noch einiges zu tun.“ Als Beispiel für Verbesserungsmöglichkeiten nennt Krause die Situation der Fahrradständer in der Stadt und insbesondere an den Bahnhöfen.
Hintergrund und Ergebnis
Der Fahrradklima-Test ist mit über 200.000 Teilnehmern die größte Befragung zum Fahrradklima weltweit und wird seit 2012 alle zwei Jahre vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt. Er umfasst 27 Fragen. Zwischen September und November 2024 konnten Radfahrende deutschlandweit ihre Meinung zum Verkehrsklima, der Radinfrastruktur und den Radfahrbedingungen in ihrer Stadt äußern.
Beim Fahrradklima-Test lag in diesem Jahr ein besonderer Fokus auf dem Miteinander im Straßenverkehr. Neben rücksichtsvollem Verhalten ging es auch darum, ob Autos beim Überholen ausreichend Abstand halten sowie um Konflikte zwischen Radfahrenden. Bei den fünf zusätzlichen Fragen zum Miteinander im Straßenverkehr schneidet Auerbach besser ab als der Bundesdurchschnitt.
Bei der Gesamtbewertung der Fahrradsituation von 3,41 auf einer Skala von 1 - 6 liegt Auerbach im Vogtland bundesweit auf Platz 47 von 423 Städten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Unter allen 39 Städten beim Fahrradklima-Test in Sachsen erreichte Auerbach in der Gesamtbewertung den 2. Platz.